Samstag, 25. Dezember 2010

Aufgedrehte Weihnachten


Das war dem Baron nicht bewusst, als er gestern Nachmittag frühzeitig aus seinem Nachmittagsschlaf erwachte und nach einer frischen Windel von mir in Richtung Tannenbaum getragen wurde. Dort hatten wir während seines Nickerchen schon alle Geschenke von nah und fern untergestellt. Frühzeitig war er wach, wahrscheinlich weil der Ehemann schon lange Zeit vorher, wie ein Hai um den Weihnachtsbaum kreiste und es selbst kaum erwarten konnte.
Der Baron war also noch etwas zerknittert und nicht ganz Aufnahmebereit, als er das erste Geschenk vor die Nase gestellt bekam. Zumal er auch gar nicht wusste, was nun eigentlich zu tun war. Wie auch, ist ja sein erstes Weihnachten. Mit unserer Hilfe öffnete er nacheinander die Geschenke und spielte zwischendurch mit ihnen, um zu sehen, was wirklich beim Baron ankam. Im Mittelalter hat man ja gleich die Untertanen, die unnütze Gaben mitbrachten, in einer Falltür "entsorgt". So schien es bei den ersten Paketen auch. Der Baron unzufrieden, quakig und wenig interessiert an den tollen Präsenten. Dafür war das olle Plastikschlüsselbund, welches zum Ur-Spielzeug gehörte, top zu diesem Zeitpunkt.
Bis eine kleine Kurbel-Spieluhr aus den Paketen hervorkam, welches vom Opa kam. Spielte das Sandmännchenlied und war plötzlich der Renner. Da kam auch nicht der krabbelnde Puh-Der Bär mit. "Hallo Baby, komm mit, folge mir!"
Der Baron versuchte sogar selbst an der Kurbel Hand anzulegen und es ist ihm fasst geglückt. Dann kam der nächste Knaller. Der Onkel kam zu Besuch und brachte dem Baron auch noch eine Gabe. Ein sprechender Würfel. Je nachdem, welche Seite oben liegt, spricht der Würfel etwas anderes. Um den Ton zu hören, muss der Würfel natürlich bewegt werden.
Der Baron hatte dies erstaunlich schnell raus und war sichtlich erfreut, immer wieder etwas Neues zu hören. "Kommt ein Mäusschen, kommt ein Mäusschen...!" Insider wissen, was hier gemeint ist. :)

Nicht nur die Kurbel-Spieluhr drehte auf sondern auch der Baron. Müdigkeit kaum zu erkennen, aber immer wieder der Gesichtsausdruck, dass alles aufregend und spannend ist. Wenn wir ihn nicht rechtzeitig gestoppt und ins Bett gebracht hätten, dann wäre er, wie ein gedopter Sportler, wohl irgendwann zuckend auf dem Boden zusammengebrochen.

Das wollten wir natürlich vermeiden. Er schlief sofort ein und wachte auch "erst" gegen 4Uhr (morgens) auf. "Ich bin ausgeschlafen, es geht doch jetzt weiter, Mama, oder?" Nur selten wacht der Baron so wach, mitten in der Nacht auf. Meist bei Erkältung und verstopfter Nase.
Hier waren wohl die neuen Spielsachen der Grund. Er war wieder völlig aufgedreht und kaum zur Ruhe zu bringen. Das Spielzeug aber nicht in Sicht. Erst gegen 6Uhr fingen seine Augen wieder an, müde zu wirken.

Am Morgen wurden mit dem Ehemann alle Spielsachen noch einmal durchgespielt und die Aufregung legte sich langsam. Die alten Spielzeuge nahmen auch wieder an Wichtigkeit zu.

Der Baron und seine neuen Freunde -Puh der Bär und der Würfel!


Jetzt sind es noch 364 Tage bis Weihnachten...



                                                                                        
... aber vorher hat der Baron noch Geburtstag! :)

1 Kommentar:

  1. Weihnachten ist schon toll für die Kinder. Unser Großer hat die Geschenke aufgerissen und konnte es kaum erwarten. Ganz anders unser Jüngster: er sah die Geschenke und entdeckte einen Schokoweihnachtsmann! Der musste erstmal vernascht werden und dann ging es weiter mit dem Auspacken der Geschenke - das letzte wurde erst heute Mittag ausgepackt ...
    Manuel

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