Donnerstag, 30. Dezember 2010

Bist du die Pommes??

Wir haben mit Beikost gestartet bzw. haben dem Baron versucht klar zu machen, dass man mit seinem Zepter (ein gelber Plastiklöffel) auch noch etwas anderes machen kann, als regieren! :)

Der Beginn war ein Karottenglässchen bzw ein Halbes. Wir waren optimistisch, da er damals problemlos vom Löffelchen und aus dem Fingerfeeder seine Muttermilch zu sich nahm. Auch gab es anfänglich eine Zeit, in der er Pre-Nahrung zu sich nahm. Ganz nach dem Motto "Immer rein damit, egal wie und was!". Nun ist er älter geworden und lange nicht mehr so gierig wie die ersten Wochen und Monate nach seiner Geburt. Er hat sogar ein geschmackliches Fein-Tuning entwickelt. Denn Muttermilch aufgewärmt aus dem Kühlschrank geht schon seit Wochen nicht mehr runter. Für den Baron nur frisch abgezapft, nicht länger als 8 Stunden abgestanden, gerührt nicht geschüttelt.
Wir bereiteten die Location soweit vor. Kamera aufgestellt, Sitzgelegenheit abgedeckt und Lätzchen parat. Es kann losgehen. Karottenpürree warm und auf dem Löffelchen drapiert in Richtung Babymund.*Wääääää... iihhhhhh....würg...schüttel*. So ungefähr kann man sich den Gesichtsausdruck vom kleinen Baron vorstellen.
Einige weitere Versuche, auch mit eigenständigem Löffel halten, schlugen fehl. Das ist nichts für ihn. Bääääh!
Ein Tag später, ohne Aufnahme, ohne Vorbereitungen.... Nur ein kleines Lätzchen. Wieder Karotten, wieder *Bääähhh... ihhhh... schüttel*.
Gut, keine Karotten. (ich fand sie sehr schmackhaft) :)
Heute dann Versuch Nummer 3 mit Pastinaken. Schmecken nach GAR NICHTS. Vielleicht das Richtige für den Baron.
Auf den Schoß gesetzt, Löffel in Richtung Mund und....? *wääääääähhh... ihhhhh... schüttel und wieder würg*
Auch das Glässchen hab ich aufgegessen. Allerdings musste ich mich auch schütteln
.
Tja, dann warten wir wohl noch mal eine Woche bis wir es wieder versuchen.... oder?

Nachdem ich mit meinem Sohn "Jugend forscht" gestartet habe (hab ihm eine Wasserschüssel umkippen und darin herumpatschen lassen, weil er das so spannend fand) dachte ich mir bei unserem wöchentlichen Hähnchentag, dass er ruhig mal eine Pommes in die Hand nehmen kann. Wenn er reinbeisst, schüttelt er sich sowieso und würgt alles wieder aus.
DENKSTE!
Dieser kleine Kerl kaute auf der Pommes herum, als wenn er das jeden Tag macht. Lutschte die Pommes aus und schüttelte sich nur wenig, freute sich aber wie ein Großer. Klar, der Großteil ging daneben. Aber die Pommes war anscheinend attraktiver als Karotte und Co.


Morgen machen wir dann mit Currywurst weiter! :)

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Nackt rackern

... oder offiziell auch Pekip genannt. Ist die Abkürzung zum Prager-Eltern-Kind-Programm und soll den jungen Eltern helfen, ihr Kind mit altersgerechten Spielen zu fördern. Da ich nun schon keine Babymassage, kein Babyschwimmen, nie ins Müttercafé und auch sonst nirgens war (weil alles in den Morgenstunden stattfindet und der Baron und ich nunmal Langschläfer sind), dachte ich mir: "Da gehste hin, mit dem Baron!"
Aber denkste: Diese Kurse sind wie verrückt ausgebucht und man findet nur noch selten einen Platz.
Zum Glück haben wir durch Freunde, die sich sehr angagierten und uns zu einem gerade beginnenden Kurs mit anmeldeten, einen Platz bekommen.
Die Kursleiter müssen eine 2-jährige Ausbildung durchlaufen, bevor sie Pekip-Gruppen eröffnen dürfen. Das sind also Leute vom Fach. Ein sehr netter Nebeneffekt ist auch, dass die Pekip-Leiterin immer die einzelnen Phasen der Kinder mit guten Ratschlägen zu unterstützen weiss.

Wir traten also das erste Mal in so einen Pekip-Raum und erfreuten uns an einem großen Regal mit vielen bunten Spielzeug. Der Baron streckte schon die Arme aus und wollte alles haben. Aber zu erst noch: 15minütige Einführungsphase, damit sich alle Kinder an die Atmosphäre gewöhnen. WAS? 15 Minuten? Da hat der Baron das ganze Regal durchgespielt.
Danach fangen wir an 1-2 Lieder zu singen, um die Kinder einzustimmen und ggf zu beruhigen. SINGEN? Das war ja nichts für die Baronmutter. Zumal sich der Baron herzlich wenig für das Singen interessierte sondern mehr für den großen, roten Plastik-Apfel in der Mitte der Spielegruppe.
Die Temperatur in so einem Pekip-Raum ist anfänglich bei 23-24°C und wird auf bis zu 28°C hochgedreht, damit die Kinder nackt sein können und sich so optimal bewegen können. (Zuhause haben wir daraus "nackt rackern" gemacht. Wir fahren also nicht zum Pekip-Kurs sondern es wird wieder nackt gerackert! :)
Was gut für die Kinder ist, ist für die Mütter umso anstrengender. Diese sind nämlich angezogen und bei den doch etwas frischen Temperaturen von derzeit -8°C nicht zu knapp. Wenn es dann zu Bewegungsspielen kommen sollte, bei denen auch die Mütter aktiv ran müssen, bleibt es nicht aus, völlig verschwitzt aus dem Pekip-Kurs zu kommen.
Die Kleinen haben aber ihren Spass und nur das ist wichtig. Nach 2-3 Kursen hat man als Mama eh die Sommerklamotte angezogen.
Der Pekipkurs beginnt 9.30Uhr. *ächz* Beim ersten Treffen merkte ich dies gleich bei der Vorstellungsrunde an, dass das hartes Brot für uns beide ist. Auch andere befürworteten ein späteres Anfangen. 10Uhr. Juhuuuu!
Die 15 Minuten Einführungsphase haben der Baron und ich (auf Anraten der Pekip-Leiterin) mal schön sausen lassen. Braucht der Baron nämlich nicht. So! Der ist gleich auf 180 und will loslegen. Singen müssen wir trotzdem :(. Somit konnten wir ganze 45Minuten länger schlafen. Fanden wir beide Klasse. So lässt es sich leben.

Somit nehmen wir noch immer rege an dem Kurs teil und erfreuen uns an den simplen Spielmöglichkeiten für Säuglinge: abgeschnittener Bratschlauch, Plastikleergut mit Strohhalmschnipsel, Honigdeckel und aufgeblasene Müllbeutel. Auf diese Ideen wäre ich im Leben nicht gekommen.
Frohes rackern! :)

Sonntag, 26. Dezember 2010

Neues Bunny

Die Baronsammlung "Bunnys" hat begonnen. Heute gab es von der Tante einen weiteren Hasen, welcher faszinierend bestaunt wurde:

Samstag, 25. Dezember 2010

Aufgedrehte Weihnachten


Das war dem Baron nicht bewusst, als er gestern Nachmittag frühzeitig aus seinem Nachmittagsschlaf erwachte und nach einer frischen Windel von mir in Richtung Tannenbaum getragen wurde. Dort hatten wir während seines Nickerchen schon alle Geschenke von nah und fern untergestellt. Frühzeitig war er wach, wahrscheinlich weil der Ehemann schon lange Zeit vorher, wie ein Hai um den Weihnachtsbaum kreiste und es selbst kaum erwarten konnte.
Der Baron war also noch etwas zerknittert und nicht ganz Aufnahmebereit, als er das erste Geschenk vor die Nase gestellt bekam. Zumal er auch gar nicht wusste, was nun eigentlich zu tun war. Wie auch, ist ja sein erstes Weihnachten. Mit unserer Hilfe öffnete er nacheinander die Geschenke und spielte zwischendurch mit ihnen, um zu sehen, was wirklich beim Baron ankam. Im Mittelalter hat man ja gleich die Untertanen, die unnütze Gaben mitbrachten, in einer Falltür "entsorgt". So schien es bei den ersten Paketen auch. Der Baron unzufrieden, quakig und wenig interessiert an den tollen Präsenten. Dafür war das olle Plastikschlüsselbund, welches zum Ur-Spielzeug gehörte, top zu diesem Zeitpunkt.
Bis eine kleine Kurbel-Spieluhr aus den Paketen hervorkam, welches vom Opa kam. Spielte das Sandmännchenlied und war plötzlich der Renner. Da kam auch nicht der krabbelnde Puh-Der Bär mit. "Hallo Baby, komm mit, folge mir!"
Der Baron versuchte sogar selbst an der Kurbel Hand anzulegen und es ist ihm fasst geglückt. Dann kam der nächste Knaller. Der Onkel kam zu Besuch und brachte dem Baron auch noch eine Gabe. Ein sprechender Würfel. Je nachdem, welche Seite oben liegt, spricht der Würfel etwas anderes. Um den Ton zu hören, muss der Würfel natürlich bewegt werden.
Der Baron hatte dies erstaunlich schnell raus und war sichtlich erfreut, immer wieder etwas Neues zu hören. "Kommt ein Mäusschen, kommt ein Mäusschen...!" Insider wissen, was hier gemeint ist. :)

Nicht nur die Kurbel-Spieluhr drehte auf sondern auch der Baron. Müdigkeit kaum zu erkennen, aber immer wieder der Gesichtsausdruck, dass alles aufregend und spannend ist. Wenn wir ihn nicht rechtzeitig gestoppt und ins Bett gebracht hätten, dann wäre er, wie ein gedopter Sportler, wohl irgendwann zuckend auf dem Boden zusammengebrochen.

Das wollten wir natürlich vermeiden. Er schlief sofort ein und wachte auch "erst" gegen 4Uhr (morgens) auf. "Ich bin ausgeschlafen, es geht doch jetzt weiter, Mama, oder?" Nur selten wacht der Baron so wach, mitten in der Nacht auf. Meist bei Erkältung und verstopfter Nase.
Hier waren wohl die neuen Spielsachen der Grund. Er war wieder völlig aufgedreht und kaum zur Ruhe zu bringen. Das Spielzeug aber nicht in Sicht. Erst gegen 6Uhr fingen seine Augen wieder an, müde zu wirken.

Am Morgen wurden mit dem Ehemann alle Spielsachen noch einmal durchgespielt und die Aufregung legte sich langsam. Die alten Spielzeuge nahmen auch wieder an Wichtigkeit zu.

Der Baron und seine neuen Freunde -Puh der Bär und der Würfel!


Jetzt sind es noch 364 Tage bis Weihnachten...



                                                                                        
... aber vorher hat der Baron noch Geburtstag! :)

Freitag, 24. Dezember 2010

Geschichtsträchtiges Wetter II

Weihnachten 2010 wird in die Geschichte eingehen, als das Jahr, in dem es überall in Deutschland weiße Weihnachten gab!
Und mein kleiner Baron ist in seinem ersten Lebensjahr dabei! *freu*

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Geschichtsträchtiges Wetter

Seit 1969 hatten wir nicht mehr diese Kälte im Dezember!

Es ist Weihnachten

Offiziell hat der Baron heute unter seinen Gleichgesinnten Weihnachten eingeleutet. Nun kann es losgehen mit der Geschenkeschlacht und dem maßlosen Essen.
Aber da fehlt doch noch was... Ach ja, das Zähnchen um den leckeren Entenbraten und das Fonduefleisch zu essen. Anscheinend ist es immer noch auf dem Weg. Wir sind gespannt obs Zähnchen noch vor dem Jahreswechsel durchschaut.
Der Baron als Weihnachtsmann-Praktikant

Montag, 20. Dezember 2010

Kampf am Fenster

Der bekannte Nachbarskater kommt uns regelmäßig besuchen. Nicht mehr "inhäusig" sondern nur noch auf der Terrasse, am Fenster stehend und wartend. Ich konnte es nicht mit ansehen, wie dieser "kleine" Kater immer und immer wieder hineinschaut und sieht, wie gut es uns geht. Warm und trocken. Besonders nachdem der Ehemann mir sagte, dass der Kater bestimmt kein zu Hause hat, weitete sich mein Herz so groß wie ein saftiges Steak und ich musste ihn betüddeln, wenigstens draussen. Er hat dort seinen eigenen Napf und bekommt abends diesen voll mit Trockenfutter. Manchmal bereichert sich auch Nachbarskatze No. 2 und 3 daran, ganz selten auch ein Igel.
Ganz klar war, dass sich unsere Katzen an dem Napf draussen bedienen. Immerhin bekommt dieser fremde Stromer etwas viel Besseres, als die Beiden hier drin (nämlich genau das Gleiche). Denken sie und verleiben sich das übriggelassene Trockenfutter ein, als wenn es kein Morgen mehr gibt.
Manchmal beobachten sie den Kater auch von innen durch die Fensterscheibe, wie er dieses schmackhafte, extra-deliciöse Premium-Trockenfutter frisst. So muss es auch eines Tages dazu gekommen sein, dass es zu einem Fensterkampf kam.
Wir sind aus dem Bett gefallen, weil wir dachten, unten findet ein Katzenkampf statt. der Kater doch wieder durch die Katzentür gekommen?? Es stellte sich heraus, dass der Kater von draussen gegen die Fensterscheiben bollerte und unsere Katzen von innen ebenfalls die Krallen zückten. Das Geschrei beider Parteien war so groß, als wenn sie leibhaftig gegenüberstünden.
Ausser dreckiger Fensterscheiben aber nichts gewesen.
Dieser Fensterkampf zieht sich bis heute hin. Manchmal denke ich, dass unsere Katzen auf den Kater warten, um endlich die aufgestauten Aggressionen, die sich während des Schlafens am Tag aufgebaut haben, wieder abzubauen.
Wenn unsere Katzen übrigens draussen auf den "realen" Kater treffen sind sie schnellstmöglich durch die Katzentür verschwunden oder liegen mauzender und ergebenderweise vor ihm auf dem Boden.
Weiber! :)

Das ist der Fenster-Racker!

Freitag, 17. Dezember 2010

Kleines Jubiläum

Heute hat meine Website ein kleines Jubiläum erreicht. Der Zählerstand drehte sich auf die 1000 Seitenaufrufe:


Oder soll das 1 bedeuten? :)

Mit der richtigen Kamera

... entstehen solche schönen Winterfotos.

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Ein Sommernachtskind

Sechs Monate ist es jetzt her, dass wir uns in einer lauen Sommernacht auf den Weg zum Elternsein gemacht haben. Der Himmel war sternenklar, die Temperaturen angenehm. Der erste Morgen unseres kleinen Barons war mit Sonnenstrahlen übersät. Ein herzliches Willkommen von Mutter Natur.
Auch die nächsten Wochen waren mehr als sommerlich. Wir hatten zeitweise Temperaturen um 35-40°C. Der Baron hatte, trotz neugeborenen Status, nicht mehr als nur ein Hemdchen an.
Damals dachte ich häufig daran, wie es wohl sein wird, wenn der Kleine 6 Monate alt ist. Wir hätten dann Mitte Dezember. Sicherlich kalt. Was muss er alles anziehen, um nicht zu frieren?
Jetzt haben wir Mitte Dezember und Mutter Natur gibt alles um den kleinen Baron im ersten Jahr die Jahreszeiten zu erläutern. Schon Ende November hatten wir schneebedeckte Landschaften und die Temperaturen waren locker unter 0°C.
Ich dachte aber auch daran, wie es sein wird, ein Kind von 6 Monaten zu haben? Wie wird er schlafen? Was wird er essen? Krabbelt er schon?
Was wird in 6 Monaten sein?

Hier die Antwort:
  • Seit einigen Tagen brabbelt er alles an, was vor ihm sitzt;
  • Er versucht zu krabbeln, es funktioniert aber noch nicht. Dafür dreht er sich 360° im Kreis und vom Rücken auf den Bauch;
  • Er schüttelt alles, was er in den Händen hält. "Kommt da vielleicht doch ein Geräusch hervor?";
  • Die Tastatur des Laptops wird mit seinen Händen bearbeitet;
  • Er bekommt immer noch voll Muttermilch;
  • Er schläft meist ab 20Uhr bis 8Uhr (mit Mahlzeitunterbrechungen alle 2-3 Stunden);
  • Er ist 9kg schwer und 70cm groß;
  • Passt kaum noch in die Babyschale hinein;
  • Mag nicht angezogen werden (ist eben ein Sommerkind);
  • Liebt Mobiles;
  • Liebt immer noch seinen Baby-Fehn Hasen mit den Wackelohren auf der Wickelkommode;
  • Wackelt mit seinen Beinen um dem Mobile Anschwung zu geben damit es sich bewegt;
  • Das blaue Flaschenmonster ist sein Sparringspartner;
  • Er ist kitzelig unter den Fußsohlen und den Achseln;
  • Freut sich ganz doll, wenn Papa nach Hause kommt;
  • Er zahnt und sabbert;
  • Steht auf die Farbe Rot;
  • Und somit alles was rot leuchtet, blinkt oder strahlt (Rücklichter, Laserpointer, Lämpchen von elektrischen Geräten);
  • Nimmt alles in die Hand um es dann auf den Boden fallen zu lassen;
  • Toleriert die Kälte;
  • Hat Windelgöße 4 und Konfektionsgröße 74/80.
  • Beobachtet seine Mama, wenn sie am Laptop sitzt und grinst sie ganz verschmitzt dabei an;
  • Will später auch ein eiFohn haben "Gib mal her, Mama. Ich kann damit auch tolle Sachen machen"
  • Mag es nicht, wenn man seine Nase sauber macht;
  • Hat ein 18-Stunden-Schlaf-Vertrag mit den Katzen ausgehandelt, den er aber nicht mehr ganz einhält;
Das ist er, unser kleiner Baron. Der größte Schatz unserer Welt!







WIR FREUEN UNS, DASS DU DA BIST! 

Und sind gespannt auf viele weitere Abenteuer mit dir.

Donnerstag, 9. Dezember 2010

21 Vol.-%

...haben die Zahnungstropfen, die ich heute dem Baron gegeben habe. Bei 21% ist es eigentlich völlig egal was da homöopathisch drin ist, das Zeug betäubt anderweitig!

Montag, 6. Dezember 2010

"Let me entertain you!"

Trotz aller Technikliebe bin ich eine Tragetuchmama. Ein Tragetuch ist das Erste was ich mir in der Schwangerschaft beklickt habe, noch bevor Kinderzimmer, Babyklamotten und Kinderwagen beklickt wurden. Umso tragischer ist es, dass der Baron so überhaupt kein Tragetuchbaby ist. Und sowieso mit Schutz und all dem Baby-Festhalte-Kram nicht viel am Hut haben will. Er hat mir schon in der ersten Woche gezeigt, dass er nicht behütet werden möchte, sondern unabhängig sein Ding durchziehen will. "Ich bin nicht auf die Welt gekommen um hier getätschelt zu werden, Mama!"
Ich brauchte nicht mit einer Pukdecke herkommen, keine Hand beim Einschlafen auf dem Kopf, um das Leben im Bauch noch ein bisschen wiederzubringen und bitte ja nicht im Tragetuch herumtragen. Er könne da ja gar nicht genug sehen und ausserdem hatte er das lange genug. Wohlgemerkt gab es schon ab der 4ten Woche Proteste diesbezüglich.
Dabei hatte ich ein extra großes Exemplar an Tragetuch bestellt (sicher so an die 10m) :) damit der Ehemann auch in den Genuss des Säuglingsschleppens kommt. Immerhin war ich fasst 10 Monate mit Tragen dran.
Aber weder der Ehemann noch ich konnten den Baron davon überzeugen, dass das eine sinnvolle und angenehme Sache ist. Stundenlang schlenderte ich mit ihm durch den Wald, in der Hoffnung, er würde Gefallen daran finden. Auch während der Sommerhitze mit gefühlten 100°C hab ich mich mit dem Säugling auf den Weg gemacht, schwitzenderweise stundenlang durch die Gegend geirrt. Aber nichts, nichts konnte den Baron davon überzeugen, dass das eine tolle Sache ist. Er brüllte wie am Spieß, als ich das Tuch hervorholte und schlief nur darin ein, weil er erschöpft vom Protestieren war.
Stattdessen lag er bevorzugt tagelang im Kinderwagen auf der Terrasse und bestaunte die blau-weiße Markise über ihn. "Das ist Entertainment, Mama! Da kommst du einfach nicht mit."
Das Tragetuch wurde allerdings nicht ganz beiseite gelegt. Denn eines Tages kam der Ehemann von einem Spaziergang mit dem Baron nach Hause. Dieser wollte partout nicht im Kinderwagen liegen. Die Phase "Ich MUSS ALLES sehen und will dabei die Hände frei haben" begann. Das Tragetuch sicherheitshalber dabei, wickelte sich der Ehemann die 10m so um den Körper, dass er den Baron vorne in einer Schlinge draufsetzte. Der Baron konnte gemütlich drauf sitzen und schauen (rückenschonend) und der Ehemann musste nicht die ganzen 6-7kg Kind tragen. "Das ist Entertainment, Mama!"
Ok, wenn es hier ums Entertainen geht, dann kann ich auch anders. Ein Sling-Tuch wurde bestellt. Nichts mehr mit fünf mal um den Körper wickeln, kein Nachziehen mehr, kein langweiliges Schauen mehr auf Mamas Hals. Der Baron kommt mit den Sling-Tuch auf die Seite geschnallt. Hände frei, Sicht frei! Juhu, endlich!
Problem: Das mit dem spontanen Einnicken funktioniert nicht mehr so gut. Er muss sich selber halten und wackelt mit dem Kopf wieder und wieder an der Jacke vorbei. Für lange Spaziergänge also auch nichts. Blöd!
Einsatz also im Haushalt. Wenn ich ihn schon mit dem Sling-Tuch trage, dann bitte auch mit Action. Nicht pauschal durch die Wohnung gehen und nichts passiert. Protest ist dann vorprogrammiert. "Entainment, Mama!"

Der Spass versiegte, als letzte Woche der Baron den dritten Schnupfen hintereinander bekam und das Zahnen parallel mit dabei war. Die Nase war nicht mehr frei zu bekommen. Phasenweise war er richtig angesäuert, weils ihm auf den Keks ging. Verständlich!
Und so kam es, dass Schnupfen und Zahnen an einem Tag der letzten Woche einen Höhepunkt erreichten. Der Baron war im Liegen nicht mehr zur Ruhe zu bringen. Kein Essen, kein Schlafen, kein gar nichts. Tragen konnte ich den 9kg Jungen nicht lange. Ein Teufelskreis.
Ich holte das Tragetuch heraus. Wickelte ihn in guter alter Trageweise an meinen Körper und gab ihm das, was er anscheinend brauchte. Nähe, Geborgenheit und natürlich die Senkrechte, die seine Nase einigermßen frei hielt. Er hörte auf zu schreien, hielt mich mit seinen Ärmchen fest und schlief selig im Tragetuch ein. Was für ein Bild.


Auch wenn es ihm an diesem Tag schlecht ging, wie wohl nie zuvor, ich hab mich richtig gut gefühlt. Mein kleiner Sohn nimmt endlich meine wohlige Wärme und Geborgenheit in Anspruch. Ich konnte ihm Trost geben und ihn einfach nur Halten.
Puh! Ich dachte, das passiert gar nicht mehr! Alles richtig gemacht.
Zwei Stunden bin ich mit ihm durch die Wohnung getingelt. Er sabbernd und schniefenderweise immer dabei. Abends ging es ihm wesentlich besser und ich freute mich, meinen Teil beigetragen zu haben. Das Tragetuch bleibt also in der Nähe, denn ich weiss jetzt, wann er es braucht.

Freitag, 3. Dezember 2010

Das Baronomobil

Wir haben ein neues Spielzeug: einen SMART (for two). Nachdem ich es leid war, den Baron nur mit einer Kutsche durch die Gegend zu fahren, musste eine zweite Kutsche her. Klein aber fein. Der Baron sitzt vorne (haha) und kann alles überblicken. Auch ob Mama vernünftig fährt. Das Teil hat ein Panoramadach und simuliert dem Baron den gewohnten Blick aus seinem Kinderwagen. Beruhigend!
TipTronic, Ledersitze und Sitzheizung machen das Ganze zu einem Baronomobil erster Klasse. Erhaben und voller Stolz sitzt er in seiner "Storchenmühle". Von wegen "Wichtige Menschen sitzen immer hinten" wie es uns die Werbung suggeriert. Setzen wir dem Baron im Smart noch eine Krone auf und er wird zum König... ach was sage ich? Zum Kaiser!
Smarty, wie er von uns genannt wird, gehört ab jetzt zur Familie und mit Glück wird auch er dem Baron vermacht. *LOL*

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Meteorologischer Winteranfang

-7,5°C
zeigte das Thermometer heute an.

Wollte den Background der Website erst Mitte Dezember (zum kalendarischen Winter) ändern, aber wir haben wirklich Winter. Somit ein neues Outfit für meinen Blog!